Ein bisschen Feenstaub für deinen Alltag

Der Januar. Mit Bildern.

Der Januar. Eisig und kalt auf so vielen Ebenen. Als Bücherwurm wäre ich ja immer schon gerne einmal in die ein oder andere Geschichte gehüpft. Wie gerne hätte ich auf dem Rücken des Drachen Fuchur eine Runde über Phantásien gedreht oder der Mitternachtsbibliothek einen Besuch abgestattet. Ich hätte nichts dagegen, in meinem Kleiderschrank ein Tor nach Narnia zu entdecken und Gandalf hätte ich wirklich gerne als Großvater. Dass ich mich jetzt ausgerechnet in ‚1984‘ wiederfinde – das stand nicht auf meiner Wunschliste. 

Krieg ist Frieden.

Freiheit ist Sklaverei. 

Unwissenheit ist Stärke.

Doppeldenk und Neusprech. 

Hitler war ein Kommunist.

Ein Hitlergruß ist eine Herzensgeste.

Eine Bischöfin, die an das Mitgefühl eines mächtigen Mannes appelliert, ist eine Haterin und sollte sich schleunigst entschuldigen.

Und 100tausende Menschen von 0 bis 100, mit unterschiedlichstem Background, die auf die Straße gehen, weil sie sich Sorgen machen um die Demokratie, sind linksradikal. 

Ich muss sagen, die nichtfiktionale Dystopie wird eher nicht mein Lieblingsgenre. Die Sprachwissenschaftlerin in mir schaut fasziniert auf die absurden Verdrehungen und die Wirkung, die sie entfalten. Der Rest von mir ist eher besorgt. Nein, das ist gelogen. Der Rest von mir hat Angst.

Sprache macht einen Unterschied. Immer. Das weiß jeder, der schon einmal um passende Worte gerungen hat. Und das weiß auch jeder, der länger als drei Tage Politik macht. Und da wir uns gerade im Wahlkampf befinden, noch ein Tipp von der Sprachwissenschaftlerin: Nehmt euch in Acht vor Metapher und Wortschöpfungen. Die schleichen sich auf besonders leisen Sohlen ins Gehirn und zielen dort direkt auf das Gefühl. Während Vergleiche Grenzen haben, schaffen Metaphern Fakten – auch wenn da vielleicht gar keine sind. Die kommenden Wochen halte ich mich also lieber an Zahlen und Fakten als an große Worte.

Was sonst noch so los war:

🧊 Gemacht: viele Gedanken. Und ein schönes Projekt fast abgeschlossen. Demnächst kann man was von mir im Marmorpalais in Potsdam hören. 

🧊 Gelesen: Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein großer Fan von Biographien bin. Davon lagen in den vergangenen Wochen gleich zwei auf meinem Bücherstapel. „Du wirst noch an mich denken“ von Dorothee Röhrig und „Die ganze Welt ist eine große Geschichte und wir spielen darin mit“ von Charlotte Roth. In ersterem arbeitet die Autorin die Beziehung zu ihrer Mutter und zugleich ihre Familiengeschichte auf. Historisch interessant und dabei sehr persönlich. Hat mir Lust gemacht, noch mehr über die Familie Bonhoeffer/Dohnanyi zu erfahren. Weitere Biografien sind daher schon auf meiner Liste. In „Die ganze Welt…“  geht es um das Leben von Michael Ende. Besonders gut hat mir der erste Teil des Buches gefallen, der sich mit Endes Kindheit befasst. So wusste ich nicht, dass sein Vater ein Maler des Surrealismus war und dass der Autor in einem Elternhaus aufwuchs, dass arm an materiellen Dinge, aber umso reicher an Geschichten und Phantasie war.

🧊Geliebt: Es gibt einen Grund, nein zwei Gründe, aus denen der Januar mein Lieblingsmonat ist. Da haben nämlich zwei ganz einmalige und wunderbare Menschen Geburtstag. Meine beiden Winterkinder. Ich weiß, jeder hält seine Kinder für etwas Besonderes, aber bei meinen stimmt es halt einfach. Fragt meinen Mann, der wird es bestätigen. 

Also dann: Auf in den Februar!

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2 Antworten zu „Der Januar. Mit Bildern.”.

  1. Avatar von beautifulexactlyd9fa26b01d
    beautifulexactlyd9fa26b01d

    Liebe Michaela

    so das hat schonmal geklappt : )

    jetzt hab ich deinen Blog abonniert und auf diese Weise „gehst du mir nicht ganz verloren“

    ja das was du da schreibst beschäftigt mich auch – ach alle oder zumindest viele.

    die nichtfiktionale Dystopie wird auch nicht mein Lieblingsgenre 🫣

    Sprache ist so wichtig und ein wertvolles Gut – deine Weise mit ihr umzugehen lese ich einfach sehr gerne.

    Was wird da in Potsdam von dir zu hören sein ?

    jetzt erst mal dir und deinen Lieben ein wunderschönes Wochenende 🤗

    Liebe Grüße, Astrid

    1. Avatar von Michaela Groß

      Liebe Astrid! Wie schön, dass du hergefunden hast! Ich bin ja eine treue Seele und gehe daher zum Glück selten verloren :). Sei ganz lieb gegrüßt!

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