Ein bisschen Feenstaub für deinen Alltag

Sagenhafter Sonntag – Von Mädchen, die aus Äpfeln springen

(Meine Nacherzählung eines Märchens aus Apulien – inklusive Apfeltarte-Rezept)

Es es waren einmal ein Mann und eine Frau, die waren mit sich und dem Leben eigentlich ganz zufrieden. Doch wünschten sie sich schon lange ein Kind. Es wurde Frühling, es wurde Sommer, es wurde Herbst. Es wurde Winter und wieder Frühling. Die Jahre gingen ins Land und das Paar hatte die Hoffnung auf ein Kind schon beinahe aufgegeben, da wurde ihnen ein Knabe geboren. Den nannten sie Amando.

Sie waren so glücklich über Amandos Geburt, dass sie drei Tage und drei Nächte mit Freunden und Familie ein großes Fest feierten. Amando war das recht egal, er lag die meiste Zeit in seiner Wiege und schlief. Doch in der ersten Nacht, da trat große eine Frau an sein Bettchen. Sie gehörte nicht zur Verwandtschaft und nicht zu den Freunden. Aber es herrschte solch ein Trubel, dass niemand die Fremde bemerkte. Die Frau beugte sich zu Amando hinunter und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Wo ihre Lippen das Kind berührt hatten, blieb ein goldener Stern zurück. Ein kleines Mal. Dann ging die Frau so unbemerkt, wie sie gekommen war. In der zweiten Nacht stieß ein kleiner Mann zu den Feiernden. Niemand kannte ihn, aber niemandem fiel dies auf. Der Mann trat an Amandos Wiege, seufzte leise und berührte mit je einem Zeigefinger die Fußsohlen des Knaben. Dort blieben zwei schwarze Punkte zurück. Zwei feine Male. Darauf verschwand der Mann, so unauffällig wie er gekommen war. In der dritten Nacht kam ein kleines Mädchen ins Haus. Es schlich zwischen den Beinen der Erwachsenen hindurch zu Amandos Wiege. Es streichelte sanft seine Wangen und erzählte ihm von einem wundersamen Baum in der Mitte der Welt. Es redete und lachte dabei und manchmal weinte es. Zum Abschied sprach es zu Amando: „Komm zu dem Baum und suche mich, wenn es soweit ist.“ Dann verschwand das Mädchen. 

Es wurde Frühling, es wurde Sommer, es wurde Herbst. Es wurde Winter und wieder Frühling. Die Jahre gingen ins Land. Amando war inzwischen zu einem jungen Mann herangewachsen und es zog ihn in die Welt hinaus. Da war eine Stimme in seinem Herzen, er wusste nicht wie, doch diese Stimme wies ihm den Weg. Und so kam Amando zum Baum in der Mitte der Welt. Das war ein Apfelbaum und er ragte hoch in den Himmel hinauf. Amando wusste, er würde sein Glück hier finden. Doch er wusste nicht wie. So stieg er zunächst in die Krone des Baumes. Höher und höher kletterte er. Doch je näher er dem Himmelszelt kam, desto schwerer drückte der Stern auf seiner Stirn und die Sonne blendete unerträglich. So konnte er schließlich nicht weiter und kletterte den Baum wieder hinunter. Tiefer und tiefer stieg er, er begab sich ins Wurzelwerk und kam tief in die Erde. Dich hier konnte er nichts mehr sehen und seine Füße begannen zu schmerzen. So stieg er wieder nach oben. Erschöpft ließ er sich schließlich im Schatten des Baumes nieder und lehnte sich an den kräftigen Stamm. Da fiel plötzlich mit einem Plumps ein Apfel herunter und heraus sprang ein Mädchen, das war schöner als Himmel und Erde und kam Amando seltsam bekannt vor.

„Da bist du ja endlich“, sprach sie und umarmte ihn. „Es war höchste Zeit, wärest du bis Mitternacht nicht gekommen, wäre ich mein Leben lang eingeschlossen geblieben, wo es zu dunkel und zu hell ist.“

Dann nahm das Mädchen Amandos Hand und sie gingen den weiten Weg zurück, den er gekommen war. Sie hatten einander viel zu erzählen und manchmal weinten sie und manchmal lachten sie. 

Und für alle, die jetzt Lust auf Apfelkuchen haben, kommt hier noch mein liebstes Rezept.

Apfeltarte mit Nusscreme

Zutaten

Für den Teig

  • 300 g Mehl
  • 180 g Butter, sehr weich bis flüssig
  • 70 g Zucker

Für die Nusscreme

  • 50 g Zucker
  • 1 Ei 
  • 60 g Butter, sehr weich 
  • 60 g gemahlene Haselnüsse (oder Mandeln)

Für den Belag

  • Äpfel 
  • Etwas Zimt und braunen Zucker

Zudem etwas Butter und Mehl für die Form

Zuerst den Teig herstellen. Dafür die Zutaten gründlich verkneten, anschließend abkühlen und ruhen lassen. 

Eine Tarteform buttern und mit etwas Mehl bestäuben.

Nun wird die Nusscreme zubereitet: Butter und Ei cremig rühren, dann Zucker und gemahlene Nüsse bzw. Mandeln zufügen. 

Bei den Äpfeln das Gehäuse entfernen und anschließend feine Scheiben schneiden. Ich mag ja immer nicht zu viel Obst auf Kuchen. Mir reichen meist zwei Äpfel. 

Jetzt wird es ernst. Backofen auf 190 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Tarteteig in die Tarteform drücken und Nusscreme darauf verteilen. Schließlich das Ganze mit den Apfelscheiben belegen. Wer mag, streut noch ein wenig Zimt und braunen Zucker darüber. Dann ab in den Ofen und auf einer der unteren Schienen backen. Der Kuchen braucht gut 30 Minuten im Ofen.

Posted in , , ,

Ich freue mich über deinen Kommentar. Bitte beachte: Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.