Ein bisschen Feenstaub für deinen Alltag

Drei Gruselgeschichten für lange Sommerabende

Wenn die Nächte kurz und die Abende lang und warm werden, dann gibt es nichts Schöneres als noch draußen zu sitzen bei flackerndem Kerzenlicht oder Feuerschein. Als Kind habe ich es so geliebt, wenn die Großen im Sommer bis in die Nacht zusammensaßen, man es sich dazwischen gemütlich gemacht hatte und niemand auch nur Ansatzweise Lust verspürte, einen ins Bett zu schicken. Mit etwas Glück gab es statt Schlafenszeit sogar eine Gruselgeschichte. Und dabei habe ich gelernt, dass der böse Wolf im Gegensatz zu manch unschuldig scheinendem Wesen ein Lämmchen ist. Und wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, sollte man vor allem zu den Hasen gebührenden Abstand halten – zumindest wenn man den Sagen und Legenden Glauben schenkt. Ich kann euch gleich von drei düsteren Hasengestalten berichten, denen ihr lieber nicht im Dunkeln begegnen wollt, die aber in der Sicherheit des eigenen Gartens einen wohligen Schauer bescheren.

Der erste im Bunde schleicht zur Mitternacht um die Klosterruine im Wald bei Beselich. Er hockt sich auf einen Stein und leckt sich die blutige Pfote. Dann schlägt er dreimal wild seine Haken um die Kapelle. Einst hatte dieser Unhold Menschengestalt. Er gehörte zu einem Soldatentrupp, der ein Kloster überfiel und verfolgte eine der fliehenden Nonnen. Diese versuchte, sich hinter einem hohen Felsbrocken zu verstecken, doch der Soldat entdeckte sie und als sie sich ihm widersetzte, zückte er seinen Dolch und stach ihr ins Herz, dass seine ganz Hand blutig ward. Als er versuchte, an einem Weiher das Blut abzuwaschen, wurde er von einem Blitz getroffen und ist seither verflucht.

Der dreibeinige Hase wiederum ist ein verwunschener Ritter, der für seine schlimmen Taten bestraft wurde, indem er in ein Langohr verwandelt wurde. Doch an Buße scheint er nicht zu denken. Denn begegnet er nächtlichen Wanderern, springt er ihnen auf den Rücken. Und was dann geschieht, darüber will ich lieber den Mantel des Schweigens hängen.

Der Fahrohnshas ist zwischen Neustadt und Waldbreitbach unterwegs. Man erkennt ihn an seinen glühenden Augen. Vor Jahrhunderten zog er als Wilderer durch den Wald und entkam dem Förster, indem er ihn erschlug. Doch er fuhr in den Hasen, den er zuvor gefangen hatte. Seitdem irrt er als Strafe für sein Verbrechen ruhelos als umher.

Bleibt nur die Frage, welcher dieser Gesellen Pate stand für den fiesen Hasen bei „Ritter der Kokosnuss…

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